Im Rahmen des Betriebsrundgangs konnten die Vertreter der Polymer-Gruppe anschaulich erläutern wie die Kunststoffmischungen, sogenannte Compounds, hergestellt werden. In einem Extruder wird Kunststoff mit funktionalen Zusatzstoffen wie beispielsweise Kreide, Fasern oder Pigmenten vermischt und erhitzt. Die dabei entstehende Kunststoffschmelze wird am Ende des Extruders abgeschlagen, wodurch die charakteristische Granulatform entsteht. Über 200.000 t Compounds hat die Unternehmensgruppe, die inzwischen 600 Mitarbeiter (davon 40 Auszubildende) beschäftigt, im vergangenen Jahr produziert und diese an kunststoffverarbeitende Unternehmen vorwiegend in der Automobil-, der Verpackungs- und der Bauindustrie verkauft.
Ebenso erhielten die Mitglieder des Stadtrates Informationen zum Brandereignis am 20.06.2019, bei dem eine Lagerhalle der Polymer-Gruppe, in der überwiegend Verpackungsmaterialien aufbewahrt wurden, vollständig abbrannte. Die Ursache des Brandes, bei dessen Bekämpfung glücklicherweise niemand verletzt wurde, konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Polymer-Gruppe lobte in diesem Zusammenhang die ausgezeichnete Leistung der Feuerwehrkräfte, durch deren Einsatz ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindert werden konnte.
Abschließend erhielten die Mitglieder des Stadtrates noch einen Ausblick auf die geplante Weiterentwicklung der Polymer-Gruppe. Große Wachstumspotentiale sieht man im Bereich der Biokunststoffe, die auf biobasierten Rohstoffen aufgebaut und in der Umwelt biologisch abbaubar sind. Nachdem in den vergangenen Jahren ein hoher Entwicklungsaufwand in diesem Segment betrieben wurde, ist für das kommende Jahr die Investition in eine neue Produktionsanalage mit einer Jahreskapazität von 10.000 Tonnen geplant. Dabei beschäftigt sich die Polymer-Gruppe schon länger mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Beispielsweise ist sie Partner der VinylPlus Initiative, die sich für einen nachhaltigen Einsatz des Massenkunststoffs PVC einsetzt.
Zudem wird die Polymer-Gruppe, die 1973 gegründet wurde und von Herrn Dr. Gerald Hauf in zweiter Generation geführt wird, auch in Zukunft ein Bad Sobernheimer Familienunternehmen bleiben. Eine auf mittlere Sicht mögliche Standorterweiterung soll in Bad Sobernheim und Umgebung realisiert werden. Außerdem ist auch die nachfolgende Generation der Familie Hauf daran interessiert die Führung der Unternehmensgruppe zu übernehmen.